EHI-Whitepaper: Handel hält Filialnetz konstant | stores+shops

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Das EHI hat die Standortfaktoren deutscher Handelsunternehmen unter die Lupe genommen.
Foto: Vincent/stock.adobe.com

EHI-Whitepaper: Handel hält Filialnetz konstant

Die Stimmung der Expansionsverantwortlichen im Einzelhandel ist gemischt. Im filialisierten Handel gibt es immer mehr Vertriebslinien, die die optimale Größe ihres Filialnetzes für den Moment erreicht haben – auch wenn diese derzeit nicht die Mehrheit der Händler darstellen. Zu diesem und weiteren Ergebnissen kommen EHI und Hahn Gruppe in der aktuellen Befragung der Expansionsverantwortlichen des filialisierten Einzelhandels „Expansionstrends 2024“.

Die Filialnetze wachsen im Jahr 2024 nur noch bei 42 Prozent der befragten Händler, was einen Rückgang von 16 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Das ist zwar anteilig weiterhin die größte Gruppe, bedeutet jedoch einen deutlichen Rückgang zu den Vorjahren, als nachdem Coronajahr 2020 die Zeichen bei den meisten Händlern wieder auf Expansion standen. Expansive Vertriebslinien finden sich häufig in den Branchen Gesundheit und Beauty, Bau- und Gartenmärkte sowie Hobby und Freizeit.

Anzahl der Filialen am Jahresende im Vergleich zum Vorjahr

Anzahl der Filialen am Jahresende im Vergleich zum Vorjahr
Foto: EHI

Dies bedeutet jedoch nicht, dass Schließungen eine neue Dynamik erfahren – im Gegenteil bleibt der Anteil der Händler mit schrumpfenden Filialnetzen seit Jahren konstant und liegt im Jahr 2024 bei 24 Prozent (+1 Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr). Auffällig ist hingegen, dass sich der Anteil der Händler, die ihr Filialnetz konstant halten, auf 34 Prozent fast verdoppelt hat. Die Gründe, die dahinterstehen, ergeben sich aus den zahlreichen Herausforderungen, die derzeit auf den Handel einwirken.

Diesbezüglich ist zum einen der Personalmangel eine weit verbreitete Herausforderung, ebenso wie hohe Immobilienkosten und hohe Mieten auf der einen Seite und eine gedämpfte Konsumstimmung auf der anderen Seite. Neben den hohen Kosten für Bauen, Modernisierungen, Mieten und Energie nennen viele Händler auch lange Genehmigungsverfahren sowie ein restriktives Baurecht als sehr herausforderndes Expansionshemmnis. In diesem Sinne investieren viele Händler qualitativ in das Filialnetz oder optimieren einzelne Standorte durch Umbau oder Umzüge innerhalb einer Stadt oder eines Shopping-Centers.

 

Die Filialnetze wachsen nur noch bei 42 Prozent der befragten Händler. Das ist zwar anteilig weiterhin die größte Gruppe, bedeutet jedoch einen deutlichen Rückgang zu den Vorjahren.

Lena Knopf

Projektleiterin Forschungsbereich Immobilien + Expansion, EHI Retail Institute

Kontinuierliche Arbeit am Filialkonzept

Eine zweite wichtige Erkenntnis besteht in der zunehmenden Tendenz zu größeren Verkaufsflächen pro Filiale, getrieben von den Branchen Lebensmittel, Gesundheit und Beauty sowie Bekleidung. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Anteil der Händler, die ihre Filialen vergrößern, verdoppelt (auf 38 %) und derjenigen, die ihre Filialen verkleinern, halbiert (auf 15 %). Mit größeren Filialen versuchen die Händler, ein verbessertes Einkaufserlebnis für ihre Kund:innen zu implementieren.

Stabilität der Fachmarktzentren

Hinsichtlich der Entwicklung der verschiedenen Einzelhandelslagen ist die Stabilität der Fachmarktzentren eine langfristige Einschätzung der meisten Expansionsverantwortlichen. Dementsprechend suchen auch die meisten Vertriebslinien aktiv nach Flächen in Fachmarktzentren. Diese vereinen mehrere Vorteile aus Sicht der Händler – verkehrsgünstig gelegen und mit kostenlosen Parkplätzen ausgestattet, sind sie für die Kund:innen sehr gut erreichbar. Große Lebensmittelhändler fungieren als Anker und Frequenzbringer, die in der Agglomeration mit anderen Fachmärkten, der Gastronomie und Dienstleistungen noch mehr Attraktivität für die Kundschaft gewinnen.

Aber auch in 1-a-Lagen, Stadtteilzentren und Shopping-Centern halten die Händler die Augen nach guten Flächen offen – es kommt vor Ort auf das Gesamtpaket der Standortfaktoren an. Hierbei sind neben Miete und Sichtbarkeit der Ladenfläche insbesondere die Nutzungen und Mieter im Umfeld relevant. Gesucht werden ein attraktiver Mietermix, zugkräftige Magnetmieter und frequenzversprechende Mischnutzungen wie Gastronomie, Wohnungen oder Arztpraxen. Die Kombination von Besuchsanlässen kann ein Schlüssel für stabile Frequenz und lebendige Nahversorgungslagen sein.

EHI-Whitepaper „Expansionstrends 2024″

Das Whitepaper steht kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Kontakt

Lena Knopf, Projektleiterin Forschungsbereich Handelsimmobilien und Expansion, Tel. +49 221/57993-712, E-Mail: knopf@ehi.org

Maren Franken, Vertrieb, Tel:+49 221 57993-43, E-Mail: franken@ehi.org

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