Die Umgestaltung der Ladenfläche in einer Filiale des traditionsreichen schottischen Retail-Unternehmens Scotmid in Edinburgh hatte zu einem starken Anstieg von Ladendiebstählen geführt. Alkoholika und Spirituosen waren in den hinteren Store-Bereich umgelagert und den Kund:innen zur Selbstbedienung zur Verfügung gestellt worden. Trotz eines Videoüberwachungssystems bekamen die Mitarbeitenden die steigenden Kriminalität in dem etwa 800 qm großen Laden nicht unter Kontrolle. „Für uns als Team war klar, dass wir eine neue Lösung suchen und finden mussten. Wir probierten einige Technologien und Techniken aus, doch der Erfolg variierte“, erklärt Nick McGurik, Area Profit Protection Manager bei der Scotmid Cooperative.
Schließlich entschied das Unternehmen sich für ein Warensicherungssystem der Berliner Tech-Firma Imco in Kombination mit einer Kommunikationslösung von Vocovo. Das „Smart Shelf“-System nutzt den Warenvorschub in den Regalsystemen, um Warenentnahmen zu detektieren. Im IT-System können anschließend die Reaktionen auf Entnahmemuster definiert werden. Egal ob ein Signalton ertönt oder der Alarm ausgelöst wird, ein unbeobachteter Diebstahl wird damit deutlich erschwert.
Unauffällig informiert
Vom Headset - hier die Vocovo-Lösung - aus können Mitarbeitende Anrufe tätigen, annehmen, zurückhalten und weiterleiten
Foto: Vocovo
Die Interaktion zwischen den Systemen sollen für eine engmaschige Überwachung bei dem Einzelhändler sorgen. Per API werden die Warnmeldungen von „Smart Shelf“ an die Kommunikationsplattform übermittelt und können so in Echtzeit per Text-to-Speech-Funktion an die Headsets der Mitarbeitenden gesendet werden. Anstelle eines lauten Alarms kann das Sicherheitsteam diskret informiert werden. Die Tonquelle in Ohrnähe soll dazu beitragen, dass der Fluchtinstinkt von Tätern nicht geweckt wird. Das Personal benötigte keine Schulungen oder zusätzliche Tools: Die intuitiv bedienbaren Lösungen können für sämtliche hängenden Artikel wie beispielsweise Rasierapparate, Stifte oder Werkzeuge und für Regalprodukte wie Spirituosen, Kaffee, Babynahrung oder Waschmittel verwendet werden. Neben dem Sicherheitsaspekt gibt es betriebswirtschaftliche Vorteile: Die Mitarbeiter:innen werden automatisch benachrichtigt, wenn der Bestand in den Regalen zu niedrig ist.
Return on Investment
Der Technologieeinsatz zeigte bei Scotmid positive Resultate. Fünf Kriminelle konnten in den ersten zwei Wochen gefasst werden. Nach zwei Monaten Einsatzdauer gab es bereits einen Zeitraum, in dem kein Diebstahlalarm ausgelöst wurde. Auch der Warenschwund ging von umgerechnet rund 580 Euro pro Woche auf 180 Euro pro Woche zurück. Der Return on Investment von lag bei weniger als einem Jahr. Mittlerweile wurde die Lösung in zwei weiteren Scotmid-Filialen repliziert.
Gastautor André Flasche ist Business Development Manager bei Vocovo.