Decathlon mit neuem Kreislauf-Konzept

Am 26. Oktober wurde die Decathlon-Filiale im saarländischen Neunkirchen nach fünfmonatigen Renovierungsarbeiten wiedereröffnet, nachdem es dort im Mai dieses Jahres zu Hochwasserschäden gekommen war. In der 3.000 qm großen Filiale hat der Händler in die Modernisierung visueller Elemente investiert. Zentraler Bestandteil: die neue CI im In-Store-Bereich mit verändertem Logo und moderneren Farben. Neben einem dynamischen Blau wurde ein neues Markensymbol – der sogenannte „Orbit” – eingeführt, welcher Bewegung ausdrücken sowie auf Kreislaufwirtschaft anspielen soll, die im Geschäftsmodell von Decathlon mehr und mehr eine Rolle spielt.

Rundherum statt rechts und links

Auch im Fitnessbereich gut zu erkennen: das neue Beleuchtungskonzept
Foto: Decathlon

War im bisherigen Storekonzept ein breiter Mittelgang mit davon in Quergängen ausgehenden Abteilungen die Grundstruktur aller Filialen, testet der Multisporthändler in Neunkirchen erstmals ein „zirkuläres” Laufwegkonzept, das Kund:innen den Weg durch die einzelnen Sportabteilungen in Form eines Rundgangs ermöglicht. Decathlon verspricht sich davon, dass die Kund:innen sich besser in der Filiale zurechtfinden, weniger Suchaufwand betreiben müssen und keine Abteilung verpassen. Für die optimale Orientierung wird mit beleuchteten Würfeln gearbeitet, die die Wege zur Information und dem Servicepoint sowie zu den Umkleiden, Toiletten und Kassen anzeigen. Zwei Projektoren von der Decke auf den Boden zeigen an, in welcher Richtung die Kassen zu finden sind.

Ergänzt wird das veränderte Wegeleitsystem durch ein innovatives Beleuchtungs- und Deckendesign, das für eine angenehme Atmosphäre sorgen soll. Die Beleuchtungsröhren sind hier nicht mehr linear, sondern im 45-Grad-Winkel zum Eingang angeordnet, um die Gänge des Rundwegs optimal auszuleuchten und keine Schatten auf die Regale zu werfen. Eine schwarz gestrichene Decke soll bewirken, dass der visuelle Fokus deutlicher auf den Produkten liegt.

Eine weitere Filiale im neuen Store-Design wird Anfang 2025 in der Münchener City am Karlsplatz/Stachus auf einer kleineren Verkaufsfläche von 320 qm eröffnen, ebenso in den Potsdamer Bahnhofspassagen noch im Jahresverlauf.

Reparatur- und Serviceangebot

Auch im übertragenen Sinn ist das Stichwort Kreislauf Teil des neuen Storekonzepts des Sportartiklers: Unter dem Namen „Revice“ will Decathlon eine nachhaltige Serviceoffensive in Deutschland voranbringen. Ziel ist, die Reparatur von Sportartikeln deutlich auszubauen und die Nutzungsdauer der Produkte zu verlängern. Die Mitte Oktober eröffnete regionale Reparaturwerkstatt in München-Unterföhring, die neun Decathlon-Filialen in der Region betreut, ist Teil des Plans, in den kommenden Jahren zehn Werkstätten deutschlandweit zu etablieren.

Zusätzlich zum Reparaturservice plant Decathlon Verkaufsautomaten für Fahrradschläuche, Fahrradreparaturstände, Repair-Cafés und den Ausbau des Online-DIY-Angebots
Foto: Decathlon

Reparaturen sollen künftig nur noch sieben statt bisher 20 Tage dauern. Neben Eigenmarken werden hier perspektivisch auch Fremdmarken angenommen, um bis 2027 die Zahl der Reparaturen von derzeit 120.000 auf 500.000 jährlich zu vervierfachen. Die Initiative ist Teil von Decathlons Nachhaltigkeitsstrategie, welche ambitionierte CO₂-Reduktionsziele verfolgt. Mit DIY-Angeboten und einer stärkeren Einbindung der Kundschaft will Decathlon seine Position im Werkstattmarkt zusätzlich ausbauen.

Arnaud Sauret, CEO Decathlon Deutschland: „Unsere Circularity-Services Pflege & Reparatur, Second Use, Buy Back und zukünftig auch Vermietung sind nicht nur Teil unserer Verantwortung für eine nachhaltigere Zukunft, sondern auch ein wesentlicher Differenzierungsfaktor auf dem Markt. Sie bieten unseren Kund:innen einen zusätzlichen Wert und sorgen dafür, dass Decathlon mehr als nur ein Ort für den Kauf von Sportartikeln ist. Wir schaffen eine neue Art des Einkaufserlebnisses, die Menschen dazu einlädt, immer wieder zu uns zurückzukehren – nicht nur, um Neues zu kaufen, sondern um vorhandene Produkte zu pflegen, zu reparieren und wiederzuverwenden.“