Rewe „Pick & Go" in Düsseldorf: Kassenlos zahlen per KI | stores+shops

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Im neuen Rewe-Markt registrieren rund 800 Kameras die Bewegungsabläufe der Kund:innen
Foto: Michael Breuer/Photokonzept

Rewe „Pick & Go” in Düsseldorf: Kassenlos zahlen per KI

Rewe hat in Düsseldorf einen hybriden Store eröffnet, in dem Kund:innen erstmals auf vier verschiedene Arten ihre Einkäufe bezahlen können – unter anderem via Computer Vision und Sensortechnologie ohne Scannen am Self-Checkout.

Rewe „Pick & Go“

Am Wehrhahn 43
40211 Düsseldorf
Deutschland

Eröffnung: 08.05.2023

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Rewe „Pick & Go“

Am Wehrhahn 43 40211 Düsseldorf Deutschland Eröffnung: 08.05.2023

Auf einer Verkaufsfläche von rund 750 qm am Wehrhahn in Düsseldorf bietet der Markt ein breites Sortiment von etwa 18.000 Artikeln. Herzstück ist das „Pick-&-Go“-System – erstmals 2021 in Köln, dann auch in Geschäften in Berlin und München installiert -, das erstmals vier verschiedene Bezahlmethoden bietet: Klassisch an der Bandkasse, kassenlos via „Pick-&-Go“-App, durch Scannen und Bezahlen am Self-Checkout-Terminal oder – neu – mittels Unterstützung durch Computer Vision ohne Scannen am Self-Checkout.

Zahlen und Daten

  • Verkaufsfläche: 750 qm
  • Artikelanzahl: 18.000
  • Mitarbeitende: 30
  • SCO-Terminals: 6, davon 5 mit „Scanless”-Funktion
  • Bedienkassen: 1
  • Kameras: rd. 800
  • Computer Vision und autonome Bezahlsysteme: Trigo Vision Ltd.
  • Instore-Managementsystem: Zebra Technologies
  • Waagen Obst & Gemüse: Mettler Toledo

Die Technologie soll mehr Flexibilität und Bequemlichkeit beim Einkaufen ermöglichen, denn bisher unterschied das System in die App eingecheckte Nutzer und Nicht-Nutzer. In Düsseldorf können sich alle Kund:innen während des Einkaufs entscheiden, auf welchem Weg sie bezahlen und den Markt verlassen wollen. Nutzen sie den neuen Computer-Vision-gestützten Einkauf am Self-Checkout-Terminal, klicken sie dort auf „Meinen Einkauf anzeigen”, und der erfasste virtuelle Warenkorb wird angezeigt. Im Anschluss können mögliche Fehlprodukte entfernt oder fehlende Produkte nachgescannt werden. Bezahlt wird dann am SCO auf herkömmlichen Weg. Bei der Nutzung der App am Ausgang entfallen sowohl der Weg zum Terminal als auch der manuelle Bezahlvorgang.

Wer den ganzen Umfang des Pick & Go“-Systems nutzen möchte, muss sich eine App aufs Smartphone laden

Wer den ganzen Umfang des Pick & Go“-Systems nutzen möchte, muss sich eine App aufs Smartphone laden
Foto: Michael Breuer/Photokonzept

17 Kilometer Highspeed

Bereits vor dem Einsatz am Wehrhahn wurde das Computer Vision unterstützte Bezahlen am Self-Checkout-Terminal in Berlin mehrere Monate getestet. In Kürze soll auch im Münchener Markt ein entsprechendes Terminal integriert werden. Das Interesse der Düsseldorfer für das neue System war groß, sodass der seit Februar für Familiy & Friends laufende Test in dem neu gebauten Geschäftsgebäude früher als geplant offiziell geöffnet wurde.

Marktleiter Lukas Pyka erklärt: „Das war auch für uns im Markt eine spannende Zeit. Immer mehr nutzen Pick & Go, und der Self-Checkout ohne Scannen hat schnell viel Zuspruch gefunden. Ebenso hat die klassische Kasse noch reichlich Freunde – das wird dann manchmal auch spontan in der Kassenzone entschieden und das ist vollkommen in Ordnung.” Das „Pick-&-Go“-System beruht auf Künstlicher Intelligenz, Kameras und Sensoren in den Regalböden sowie weiteren Bausteinen, die auf einer Strecke von rund 17 km Highspeed-Netzwerkkabel miteinander verbunden sind.

Fünf von insgesamt sieben Kassen sind 5 mit der neuen Scanless-Funktion ausgestattet und bieten die Möglichkeit zum Computer-Vision-unterstützten Bezahlen

Fünf von insgesamt sieben Kassen sind 5 mit der neuen Scanless-Funktion ausgestattet und bieten die Möglichkeit zum Computer-Vision-unterstützten Bezahlen
Foto: Fünf von insgesamt sieben Kassen sind 5 mit der neuen Scanless-Funktion ausgestattet und bieten die Möglichkeit zum Computer-Vision-unterstützten Bezahlen

Alles in 3-D

Rewe arbeitet in diesem Projekt mit Trigo Vision Ltd. zusammen, einem auf Computer-Vision-Technologie spezialisierten Unternehmen aus Tel Aviv. Die Lösung von Trigo erstellt ein 3-D-Modell des Supermarktes, um die Umgebung und Bewegungen der Kund:innen anhand deren Skelettmerkmalen darin digital abzubilden. In der aktuellen Phase sind Trigo-Mitarbeiter ständig vor Ort, um Weiterentwicklungen und Anpassungen vorzunehmen.

Technische Herausforderungen waren etwa Misch-Displays, auf denen verschiedene Artikelgruppen liegen, oder auch Getränkegebinde, aus denen einzelne Flaschen entnommen werden, Schnittblumen sowie nicht egalisierte Ware wie abgepacktes Frischfleisch. Das System basiert auf visueller KI-Technologie und umfasst das anonyme Tracken von Käufern, die Analyse der Interaktion zwischen Käufer und Produkt, die Produkt-Klassifizierung und die automatische Datenerfassung. Gewichtssensoren in den Regalen erlauben den Nachweis, welche Waren entnommen oder wieder zurückgelegt wurden.

Die erfassten Daten werden laut Rewe konform verarbeitet. Andreas Wegner, Head of Unternehmenskommunikation Digital & Technologie bei der Rewe Group: „Es findet weder eine Gesichtserkennung statt, noch kann das System Kunden nach einem Besuch im Markt wiedererkennen.” Dennoch könne die umfassende Überwachung durch Sensoren und rund 800 Deckenkameras potenzielle Diebe abschrecken: „Die fünfte Möglichkeit – gar nicht bezahlen – entfällt“, sagt er.

Optimierungen und Zukunftspläne

Die technische Infrastruktur bietet Möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen und Anpassungen. So sind beispielsweise an der Obst- & Gemüsewaage sowie bei den Gastro-Angeboten – eine „Heiße Theke“ und der Franchisenehmer Eat Happy – markierte Übergabezonen eingerichtet, damit die Zugehörigkeit der Kund:innen zu ihrem Einkauf von der KI zuverlässig erkannt wird. In Kürze soll jedoch das derzeit noch manuell von Kundenseite notwendige Wiegen von Obst und Gemüse entfallen und direkt per Sensor am Regal funktionieren, der entnommene Stückzahl und Gewicht der Produkte erkennt. Entsprechende Displays sind bereits in der Abteilung angebracht.

Die Displays in der Obst-und-Gemüseabteilung für die künftige Wiegetechnologie sind bereits angebracht

Die Displays in der Obst-und-Gemüseabteilung für die künftige Wiegetechnologie sind bereits angebracht
Foto: Michael Breuer/Photokonzept

Um der Kundschaft Benutzungshinweise zum neuen System zu geben, wurden LED-Displays im Markt installiert. Diese sollen, wenn der Beratungsbedarf zurückgeht, künftig auch für Retail Media genutzt werden und über aktuelle Angebote und Aktionen informieren. Andreas Wegner: „Seit wir vor drei Jahren den ersten Testmarkt in der Kölner Innenstadt eröffnet haben, haben wir kontinuierlich dazugelernt. Was wir im einen Markt lernen, versuchen wir auf den anderen zu übertragen.“

Neben dem Standort in Düsseldorf plant Rewe für Sommer die Eröffnung zweier weiterer Märkte in Hamburg, die ebenfalls mit dem „Pick-&-Go”-System ausgestattet sein werden: Einen an der Hoheluftchaussee, mit dann 1200 qm Fläche und einer 12 m langen Frischetheke laut Unternehmen der größte Hybridmarkt in Europa, sowie ein Geschäft an der Altonaer Straße mit 900 qm. Der Umfang der Fläche spielt eine Rolle: Je größer der Markt, desto höher das in Echtzeit zu übertragende Datenvolumen – schließlich sollen die Kund:innen an der Kasse keine Verzögerung erleben und ihren Einkauf direkt abgebildet sehen, wenn sie den Bezahlvorgang starten möchten.

„Wir verfolgen konsequent unsere Vision, Kundinnen und Kunden innovative Einkaufserlebnisse zu bieten. Wir sehen aus dem bisherigen Testverlauf, dass Pick & Go gut angenommen wird. Die Nutzungs- und Erkennungsraten liegen anhaltend auf einem sehr hohen Niveau. Wir sehen das als gute Ausgangsbasis, weitere Märkte zu planen und in den deutschlandweiten Test aufzunehmen ”, sagt Jana Sanktjohanser, Projektleiterin Rewe „Pick & Go”.

Über Rewe

Die Rewe Markt GmbH hat in ihren bundesweit 3.800 Märkten nach eigenen Angaben in 2023 einen Umsatz von 30,6 Mrd. Euro erwirtschaftet und beschäftigt rund  170.000 Mitarbeitende. Die Rewe- und Nahkauf-Märkte werden als Filialen oder durch selbstständige Kaufeute betrieben. Die genossenschaftliche Rewe Group ist mit rund 390.000 Beschäftigten in 21 europäischen Ländern präsent und erzielte 2023 einen Gesamtaußenumsatz von über 92 Mrd. Euro.

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