Migros: Lieferkette in Echtzeit | stores+shops

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Die Software namens „M Opex Tower“ ist als virtueller Zwilling der realen Migros-Lieferkette konzipiert, bei dem die entsprechenden Daten aus allen Teilen der Welt zusammenlaufen.
Foto: Migros

Migros: Lieferkette in Echtzeit

Die Migros will ihren CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. Dazu hat der Schweizer Einzelhändler eine Software entwickelt, die die gesamte Lieferkette in Echtzeit abbilden und selbstständig berechnen kann, welcher alternative Antrieb für die jeweils geplante Lkw-Fahrt am geeignetsten ist.

Vor- und nachgelagerte Lieferketten machen im LEH einen Großteil der Emissionen aus. Produkte des täglichen Bedarfs, die Einzelhändler wie die Migros vertreiben, verursachen bei der Herstellung einen hohen CO2-Ausstoß, insbesondere in der Landwirtschaft oder beim Flugtransport. Gleichzeitig verbrauchen sie viel Energie – vor allem im Anbau und bei der Kühlung der Produkte in den eigenen Filialen.

Der Genossenschaftsverbund setzt deshalb bereits vermehrt auf Strom aus erneuerbaren Quellen zur Reduktion des eigenen CO 2 -Fußabdrucks und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 rund 70 Prozent weniger Kohlendioxid auszustoßen als 2019.

Eine für alles

Um seine weltweiten Warenströme und Lieferketten dahingehend besser kontrollieren zu können, hat die Migros ein digitales Tool entwickelt, das nicht nur die Supply Chain in Echtzeit abbilden kann, sondern das auch berechnet, welcher Antrieb sich eignet, um bei einem anstehenden Transport CO2-Emissionen einzusparen: Die Software namens „M Opex Tower“ ist als virtueller Zwilling der realen Migros-Lieferkette konzipiert, bei dem die entsprechenden Daten aus allen Teilen der Welt zusammenlaufen.

Von der Fabrik über den Schiffs-, Bahn- und Straßentransport kann die Migros hiermit in Echtzeit verfolgen, wie die Warenströme fließen. Mithilfe des Analyse-Tools soll der Einsatz von Diesel-, Biogas-, Wasserstoff- und Elektrolastwagen optimal aufeinander abgestimmt und so die Belieferung der Filialen mit der größtmöglichen CO 2 -Reduktion bei möglichst geringen Kosten bereits vor der Abfahrt des Lastwagens berechnet werden.

Die Software verknüpft die Daten der täglich gefahrenen Touren mit GPS-Daten, sodass eine genaue geografische und topografische Aufzeichnung vorliegt. Auf diese Weise kann der Schadstoffausstoß der Fahrzeuge, die für die jeweilige Tour infrage kommen, nach Angaben des Unternehmens exakt berechnet werden.

Die Optimierung erfolgt durch die Wahl der effektivsten Antriebstechnologie. Für manche Touren wird ein Diesel-Lkw benötigt, für andere genügt ein Elektro-Lkw, ein mit Schweizer Biogas betriebener Lastwagen oder ein Fahrzeug mit Brennstoffzellentechnologie, etwa für den reinen Stadtverkehr. Ein Vorteil für die Migros-Mitarbeitenden: Sie erhalten alle für sie relevanten Informationen aus einem einzigen System.

Ab dem Zeitpunkt, zu dem die Bestellung durch den Lieferanten bestätigt wird, legt die Software einen Vorgang an. Dieser wird entlang der nachfolgenden Ereignisse entsprechend erweitert. So sammeln sich Daten über die einzelnen Lieferungen, Packlisten, Rechnungen oder Zollpapiere im System an. Da alle Informationen in digitaler Form zur Verfügung stehen, kann der Papierverbrauch reduziert werden.

Für den Händler sei die Software optimal, weil das System helfe, neues Potenzial zu entdecken und bestehende Prozesse zu verbessern, die Servicequalität zu steigern und die Kosten zu senken, so Thomas Wunderli, stellvertretender Leiter Direktion Sicherheit und Verkehr bei Migros.

Von Biogas bis Wasserstoff

Damit die Transporte auf der Straße so umweltfreundlich wie möglich sind, erfüllt ein Großteil der Migros-Lastwagen nach Firmenaussage die neuste Abgasnorm Euro 6. In Kombination mit einer effizienten Disposition, einer treibstoffsparenden Fahrweise und dem Einsatz von alternativen Antriebstechnologien wie Elektro, Wasserstoff, Biogas und Biodiesel soll der CO2-Ausstoß kontinuierlich reduziert werden. Die Migros setzt dabei auf einen Mix.

Brennstoffzellen: Wasserstoffbetriebene Lastwagen wie der „Xcient Hydrogen Truck“ von Hyundai werden vor allem für lange Strecken genutzt – für Liefertouren zu den Filialen oder für Fahrten zwischen Lieferanten und Verteilzentren. In Genf hat das Unternehmen seit 2019 in einem Pilotprojekt die lokale Wasserstoffproduktion auf dem eigenen Firmengelände aufgebaut. Mittels eines „Elektrolyseurs“ wird Strom aus der Solaranlage auf dem Dach der Betriebszentrale in Wasserstoff umgewandelt. Mit diesem können Brennstoffzellen-Lkw betankt werden.

Elektroantrieb: E-Fahrzeuge eignen sich laut Migros vor allem für den Einsatz in Städten und Ballungsgebieten. Sie gelten als leise, was zum Beispiel bei Lieferungen in den frühen Morgenstunden von Vorteil ist. In Zürich hat der genossenschaftliche Verbund zusammen mit Mercedes im Frühjahr 2020 den „eActros“ getestet, den ersten 14-Tonner, der als vollelektrisches Fahrzeug in Serie geht und nicht erst nachträglich umgerüstet wird. In Basel setzt die Migros bereits seit 2019 einen Elektro-Lkw für den Warentransport von der Zentrale zu den Filialen ein. Bis 2030 sollen, alle 30 Lastwagen auf nachhaltige Antriebe umgestellt werden.

Biogas: Mit Biogas betriebene Fahrzeuge verursachen bis zu 80 Prozent weniger CO2-Emissionen als solche mit Dieselantrieb. Das Gas kann u. a. aus den Grünabfällen der Migros-Standorte gewonnen werden. Bei der Vergärung entsteht Methangas, das nach einer Reinigung ins Gasnetz eingespeist wird. Die Migros hat in diesem Bereich Pilotprojekte gestartet und betreibt heute rund ein Dutzend Biogas-Lastwagen in der Schweiz. In Münchenstein/Schweiz hat das Unternehmen sogar eine eigene Biogas-Tankstelle eröffnet.

dm startet Elektroflotte

Gemeinsam mit dem Transport- und Logistikdienstleister DSV hat die Drogeriemarktkette drei vollelektrische Mercedes-Benz-Laster zur Belieferung von 15 dm-Filialen im Bonner Stadtgebiet in Betrieb genommen. Mit einer Reichweite von rund 300 km pro Ladevorgang können die Elektro-Lkw vom Typ „eAcros“

Mit einer Reichweite von rund 300 km pro Ladevorgang können die Elektro-Lkw vom Typ „eAcros“ die Läden mehrmals pro Tag beliefern.

Mit einer Reichweite von rund 300 km pro Ladevorgang können die Elektro-Lkw vom Typ „eAcros“ die Läden mehrmals pro Tag beliefern.
Foto: dm-drogeriemarkt

die Läden mehrmals pro Tag beliefern, ohne erneut aufgeladen werden zu müssen. Sind die Batterien leer, stehen am DSV-Standort in Weilerswist drei Ladesäulen bereit.

„Mit der umweltfreundlichen Belieferung unserer Bonner Märkte durch drei elektrische Lkw verstärken wir unser Engagement für eine nachhaltige Transportlogistik. Gemeinsam mit unserem Partner haben wir uns zum Ziel gesetzt, unser Filialnetz im Bonner Stadtgebiet emissionsfrei zu beliefern. Dazu kommt, dass die Fahrzeuge ausschließlich mit Grünstrom betrieben sind und durch ihren Einsatz monatlich im Durchschnitt rund 4.000 kg CO2 einsparen“, erklärt Christian Bodi, als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Logistik.

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