Für viele Marken in der Schuhbranche liegt der Fokus nach wie vor auf dem Verkauf in der Filiale mit Produktpräsentation und Beratung. Onlineshopping wird als Nebengeschäft betrieben. Ein Ineinandergreifen von On- und Offline-Vertrieb sowie die Abstimmung der Verkaufsstrategien können das Shopping-Erlebnis, die Kundenzufriedenheit und die Produktverfügbarkeit verbessern.

Übergreifendes Bestandsmanagement

Ein Beispiel: Der Schuhhersteller Lowa aus dem bayerischen Jetzendorf. Lowa produziert und vertreibt Outdoor-Schuhe und blickt auf eine 100-jährige Firmengeschichte zurück. Vor der Pandemie hatte die Firma ihren Onlineshop von dem Internet-Vermarktungsdienstleister Arendicom aufsetzen lassen. In der Coronakrise profitierten die angeschlossenen Fachhändler, da sie über den Lowa-Onlineshop weiterverkaufen konnten. Hierbei bildet ein vernetztes Bestandsmanagement den Kern der Online-Vermarktung: Im Markenshop kann Ware verkauft werden, die zwar nicht beim Hersteller, dafür aber bei Händlern verfügbar ist.

Bei der geplanten Integration des Online-Kanals müssen Unternehmen abwägen, ob sie inhouse eine Lösung entwickeln oder auf die Unterstützung externer Spezialisten setzen wollen.

Bei der geplanten Integration des Online-Kanals müssen Unternehmen abwägen, ob sie inhouse eine Lösung entwickeln oder auf die Unterstützung externer Spezialisten setzen wollen.
Foto: Pexels

Der Vorteil für Schuhfachhändler ist, dass sie nicht auf Beständen sitzen bleiben. Kund:innen wiederum wünschen sich beim Kauf eine große Auswahl und maximale Flexibilität. Beides lässt sich im rund um die Uhr erreichbaren Webshop realisieren. Der Online-Einkauf wird lokaler. Transportwege lassen sich dadurch verkürzen, was die CO2-Bilanz verbessern kann. Das Angebot kann durch Click & Collect, Beratung und After-Sales-Services wie Retouren-Annahme erweitert werden.

Mit einem zentralen Customer Relationship Management (CRM) kann die Kundenkommunikation kanalübergreifend personalisiert werden. Eine Customer-Centricity-Strategie zielt darauf ab, dass Kund:innen individuell relevante Angebote erhalten.

Digitale Tauschbörse für Händler

Connected Retail ermöglicht ein durchgängig CI-konformes Auftreten in allen Vertriebskanälen. Den Handelspartnern erlaubt es, flexibel auf die spezifischen lokalen Bedarfe zu reagieren. Lowa bietet seinen Händlern auch eine Tauschbörse über die Plattform an. Hier können Überbestände angeboten und Ware angekauft werden, welche die Retailer benötigen, die aber beim Hersteller nicht mehr zu bekommen ist.

„Entscheidend ist es, von Beginn an alle Prozessschritte im Blick zu haben: von der Implementierung und Pflege des Schuh-Onlineshops samt Kundenkommunikation bis zur Logistik- und Zahlungsabwicklung. So lassen sich Mehrumsätze mit minimalem Aufwand realisieren“, fasst Arendicom-Geschäftsführer Marcus Krehan zusammen.

Gastautorin Cora Rosenkranz ist freie Fachjournalistin aus Hamburg.