Auslöser für eine Expansion in Deutschland war Hemas Erfolg mit dem eigenen deutschen Onlineshop. Während der E-Commerce-Umsatz des Unternehmens in anderen Ländern bei etwa 5-10 Prozent liegt, beläuft er sich in Deutschland auf rund 50 Prozent des Gesamtumsatzes. Vor allem in Großstädten wie Hamburg, Berlin, Köln und Düsseldorf konnte die Warenhauskette zuletzt viele Onlinebestellungen verzeichnen. Um sich als Marke zu etablieren und Kundschaft in den Laden zu locken, plant Hema, zukünftig Standorte in 1A-Lagen deutscher Großstädte zu eröffnen. Über Stores in zentralen Einkaufsstraßen verspricht sich das Unternehmen den größten Erfolg, da 80 Prozent der Hema-Käufer außerhalb des Herkunftslandes Impulskäufer und zu Fuß unterwegs sind. Idee ist es, möglichst viele potenzielle Käufer zu adressieren und die Marke sichtbar zu machen.
In Köln eröffnete Hema mit 600 qm eine seiner größten Filialen basierend auf dem neuen, international ausgerichteten Storekonzept in der Einkaufsstraße Hohe Straße. Das Geschäft zeigt eine Produktauswahl aus allen Sortimentsbereichen. Hema vertreibt ausschließlich Eigenmarken im Niedrigpreissegment. Zu den Hauptwarengruppen zählen Papier- und Schreibwaren, Beauty-, Ernährungsartikel und Produkte für Babys bzw. Kinder „bis zu ihrem 30000. Lebenstag“. Zudem umfasst das Sortiment Wohnaccessoires für Küche, Wohnzimmer und Bad, Bekleidung für Kinder und vorwiegend junge Frauen sowie Artikel für den Bastelbedarf. Im Kölner Store werden rund 8.000 Produkte angeboten, der Onlineshop umfasst 25.000 bis 30.000 Produkte. Eine Symbiose von Online und Offline wird u.a. durch eine Click & Collect-Zone in der Kassenzone erzielt. Das Besondere: Während in Holland rund 70 Prozent der Onlinebestellungen via Click & Collect erfolgen und lediglich 30 Prozent der Kunden die Möglichkeit einer Heimbelieferung in Anspruch nehmen, verhält es sich in Deutschland umgekehrt: 80 Prozent favorisieren beim Onlineshopping den von Hema gebotenen Home Delivery-Service, lediglich 20 Prozent greifen auf Click & Collect zurück. Dies beabsichtigt Hema mit einer Click & Collect-Zone im Store zu ändern. Um Onlinekäufer in die Stores zu locken, setzt der niederländische Händler auch auf Social Media-Aktivitäten. Über Instagram, Facebook etc. wird zum Beispiel auf lokale Aktionen in den Filialen aufmerksam gemacht.
Dezentes Storedesign, Ware im Fokus
Auch das Storedesign und der Sortimentsaufbau spielen bei Hema eine große Rolle, um Käufer anzusprechen. Das L-förmige Ladengeschäft in der Hohe Straße ist von zwei Seiten zugänglich. Beide Eingangsbereiche starten mit Impulsartikeln. Im Haupteingang zur Kölner Hohe Straße inszeniert Hema sein beliebtestes deutsches Produkt, die Kerze. Der Seiteneingang wird mit einer der insgesamt zwei Aktionsflächen im Store bespielt. In der Mitte des Stores ist die Kassenzone positioniert, die durch das CI-Orange der Rückwand zum Blickfang wird. Eine schwarze Technikdecke in Kombination mit weißen Rückwänden und zweckmäßigen Drahtregalen zur Produktpräsentation rücken die farbenfrohen Waren in den Vordergrund. Hemas Prinzipien „farbenfroh, optimistisch, clever und praktisch“ zu erscheinen, sollen sich im Storedesign widerspiegeln. Farbig gekennzeichnete Produktkategorien über den Abteilungen dienen der Navigation. Der Sortimentsaufbau orientiert sich an der Lebensweise der Menschen. Hema strukturiert seine Produkte nach Wohnbereichen und stellt jeweils eine Auswahl an praktischen wie dekorativen Artikeln zusammen. So sollen Kunden schnell die erwünschten Basics finden können und zugleich inspiriert werden.
Nach Eröffnung des Flagshipstores in Köln soll in diesem Jahr noch mindestens ein weiterer deutscher Standort eröffnet werden, in Berlin, Hamburg oder Düsseldorf. Weiteres Wachstum soll im Verlauf der Expansion auch über neue Standorte in mittelgroßen Städten erzielt werden.
Fotos (7): Hema
Weitere Informationen: www.hemashop.com/de
Statistiken: http://go.ehi.de/handelsdaten-hema
